Ausländische Mitbürger stellen ihr Heimatland vor: Island, Togo, Weißrussland
29. März 2019 Gasthaus Holbach-Müller Nittel, 19:00 Uhr

Sehr viele Besucher strömten zur Freude der Veranstalter in den Saal, Stühle mussten noch nachgestellt werden, das Interesse war sehr groß. In der Begrüßung wies der Vorsitzende des Vereins Geschichts- und Kultufreunde Nittel e.V., Hans-Josef Wietor darauf hin, dass diese Veranstaltung im Jahr 2019 zum 10. Mal stattfindet, insgesamt 21 Länder konnten bisher vorgestellt werden.
Belarus oder Weißrussland stellte Natascha Dylenok in plastischer Erzählung vor. Seit 1991 ist Belarus mit etwa 9 Millionen Einwohnern unabhängige Republik, Sprachen sind Russisch und Weißrussisch, Religionen Russisch Orthodox und katholisch. Das Land hat keine Berge, kein Meer, aber 10.000 Seen und vier UNESCO-Welterbe Stätten: den Bialowieza Nationalpark, das Schloss Mir, das Schloss Njaswisch und den Struvebogen (skandinavisch-russischer Meridianbogen). Von den 6 Großstädten des Landes sind Brest durch die Kriegsbelagerung, Wizebs als Heimatstadt von Marc Chagall und Gomel durch die Belastung der Tschernobyl-Katastrophe bekannt. Das Land hat ein reiches kulturelles Erbe mit bedeutenden Schlössern, barocken Kirchengebäuden und eine reiche Volkskunst.
Als Einstieg der Vorstellung seines Heimatlandes Togo präsentierte Edi Koffi Soedjede ein Video mit der bunten Vielfalt des Landes und der tänzerischen Kraft der Einwohner. Das kleine Land am Golf von Guinea zwischen Benin und Ghana, war als Togoland in der Kolonialzeit unter deutscher, englischer und französischer Regierung. 1960 erhielt Togo die volle Unabhängigkeit. Herrlich bunte Stoffe mit traditionellen Mustern in Batiktechnik bedruckt, zeigen ihre Pracht in Läden und auf Märkten. Togos Nationalgericht Amiwo au poulet, ist eine sehr pikante Polenta mit Hähnchen, die im Land mit der Hand gegessen wird. Maniok, Yamswurzel, Mais, Hirse, Erdnüsse und Reis, mit Gemüse und Obst angereichert, sind als Grundnahrungsmittel zubereitet meist scharf gewürzt.
Mit der beeindruckenden Insel im Nordatlantik Island (340.000 Einwohner), die durch spektakuläre Landschaft, Vulkane, Geysire, Thermalquelle und Lavafelder geprägt ist, zog Gsudbjartur Olofur Sigurdsson das Publikum in seinen Bann. Seit 1944 ist die Insel unabhängig, davor unter dänischer Regierung. Blau wie Wasser, weiß wie Schnee, rot wie Feuer sind die Signale der Flagge des Landes, dessen Tourismus mit einem jährlichen Zuwachs von ca. 40 % an Grenzen stößt. Das Leben ist sehr teuer, der Tourismus treibt den Immobilienmarkt hoch. Rejkiawik ist die nördlichste Hauptstadt der Welt, die größtenteils vom Warmwasserspeicher Perlan mit Erdwärme versorgt wird und auch Straßen und Gehwege beheizt. Alkohol gibt es nicht im Supermarkt zu kaufen, eine Flasche „Brenning“ (Schnaps) kostet 60 € – aber trotzdem wird viel getrunken. Wenig Kühe, aber Islandschafe, die im Sommer frei umher laufen, und Pferde wie das Islandpony bestimmen die Landwirtschaft. Die Schafswolle wird verarbeitet. Eine Zeitumstellung gibt es nicht, im Sommer ist es 24 Stunden lang hell, im Winter ab 11 Uhr hell und ab 16 Uhr dunkel. Isländer leben und wohnen in bunten Häusern in der Natur. Sie glauben eher an Trolle und Elfen, als an Religionen. Traditionen werden weitergegeben, Feste erinnern an frühere Zeiten.
Alle Besucher und die Veranstalter waren sich einig, dass wieder einmal ein hochinteressanter Abend mit unendlich vielen Informationen von Bewohnern Nittels über den meisten Zuhörern unbekannte Länder gestaltet wurde. Das Verständnis für fremde Länder und Völker wurde wieder einmal hautnah bereichert.
In der dankenden Verabschiedung des Publikums wies Hans-Josef Wietor auf den Spendentopf hin, dessen Inhalt in diesem Jahr der „Tour der Hoffnung“, einer großen deutschlandweiten Spendenaktion für krebskranke Kinder, zu Gute kommt. Die stolze Summe von 287 € füllte den Spendentopf. Am 13. August 2019, 9:00 Uhr, rollen 150 Fahrradfahrer auf der „Vor-Tour der Hoffnung“ in Nittel zu einem Zwischenstopp ein. Hier wird die Spende an die Veranstalter der Tour übergeben. (cb)
Pflanzliche Schönheiten unserer Heimat
10. April 2019, Weingut Apel Nittel, 20:00 Uhr

„Blumen sind das Lächeln der Erde“ war der Leitspruch von Gisela Schuh, ehemalige Apothekerin aus Nittel, der sich in ihrem sehr informativen und inspirierenden Vortrag widerspiegelte.
Unkräuter sind schön und Wenige kennen oder beachten sie. Der Kamera von Gisela Schuh allerdings entgeht nichts, auch nicht die winzigste Blüte irgendwo am Weges- oder Wiesenrand. Die Vogelmiere mit ihren kleinen Sternblüten kennen Gartenbesitzer als lästiges Unkraut, nicht aber als Wildgemüse, das sich selbst anbaut und auch guter Mulchersatz für den nackten Boden ist. Das wild anzutreffende Eisenkraut, ebenfalls ein Blütenwinzling, wird in der alternativen Medizin verwendet.
Mehr als 50 Wildblumen und blühende Sträucher konnten die Zuhörer im Weingut Apel am 10.04.2019 kennenlernen. Gisela Schuh führte die faszinierten Anwesenden mit ihren wunderschönen Fotos und ihrem reichen Wissen auf eine Blütenreise durch einen ganzen Jahreskreislauf und man wünschte, das Jahr hätte noch mehr Monate. (cb)
Ein Mammut kehrt in seine Heimat zurück – Geschichtstage Nittel 2019
03.-11.0 Mai 2019, Geschichtstage Nittel 2019

Der ca. 40 000 Jahre alte Schädel eines Mammuts wurde 1875 beim Bau des Nitteler Eisenbahntunnels gefunden. Jetzt kommt das Mammut aus dem Paläontologischen Institut in Bonn für kurze Zeit nach Nittel zurück.
Die Ausstellung war ein voller Erfolg, die Besucher strömten ins Bürgerhaus und staunten nicht nur über den großen Schädel des Mammuts, den sie sich ganz anders vorgestellt hatten, sondern auch über „Nittel von oben“ und die Bilder und Relikte aus historischen Zeiten. Viele Touristen, die zu den Kellertagen nach Nittel gekommen waren, ließen sich diese interessanten Einzelheiten aus dem Ort nicht entgehen.
Fasziniert vom Mammut waren sehr viele Kinder, die impulsiv ausgeklügelte Fragen stellten. Sie durften in der Kinderecke ihre Eindrücke malend unter Beweis stellen.
Die Größe des Mammutschädels, sein Alter und die förmlich fühlbare Anwesenheit von vielen Millionen Jahren war das Beeindruckendste für die meisten Gäste. Das in Nittel vor Urzeiten einmal Meereswogen Tiere beherbergten und Lebensgrundlage für viele heute ausgestorbene Arten war, löste in den Köpfen der Besucher Erstaunen aus. Der Zeuge aus dieser Zeit, das versteinerte Gehäuse eines Kopffüßers, wurde fast ungläubig bestaunt.
Freude lösten die wunderschönen „Wimmelbilder“ aus, denn Nittel von oben aus dem Jahr 2000 ist eine gewaltige Veränderung der Perspektive, die viele vor ein Rätsel stellte. Die Fotos stammen aus der Ausstellung „Einblicke“ im Jahre 2001. Man suchte sein eigenes Wohnhaus, die Kirche, Straßen und Plätze und gerade Jüngere waren fasziniert.
Nicht minder interessant gaben Fotos Auskunft über historische Relikte, Dokumente oder Gebäude aller Ortsteile über „Früher“. Scherzhafte Bemerkungen hörte man vor den Abbildungen alter Postkarten, über deren Gebäude mit Außen- und Innenansichten mancher noch nette Geschichten zum Besten gab.
Für den Veranstalter war das Interesse der Bevölkerung eine große Freude, so hat sich doch der Aufwand gelohnt. Über weitere historische Ausstellungen wird nachgedacht. Bleiben Sie dran! (cb)
Geologischer Lehrpfad Nittel: Führung mit dem Diplom-Geologen Michael Ullmann
22. Juni 2019 Treffpunkt: Sportplatz Nittel, 15:00 Uh (Dauer: 2-3 Stunden)

Der Verein Geschichts- und Kultufreunde Nittel e.V. lädt zu einer Wanderung als Rundweg
über den Internationalen Geologischen Lehrpfad Nittel, Wellen, Machtum mit dem Geologen Michael Ullman ein.
Der vielbeachtete Lehrpfad wurde 2013 eröffnet. Er bietet an insgesamt 15 Standorten im Bereich der Ortsgemeinden Nittel, Wellen und Machtum (Luxemburg) viele Neuigkeiten über die geologisch Entwicklung der wunderschönen Landschaft an der Obermosel / südlichen Weinmosel. Themen sind u.a. Pflanzen im Naturschutzgebiet „Nitteler Fels“ sowie Böden, Muschelkalk, Kiese, die Gipsherkunft und nicht zuletzt das Mammut, das durch die Ausstellung des Vereins im Mai 2019 im Nitteler Bürgerhaus viele Interessenten anlockte und in Erstaunen versetzte.
Die Wanderung erstreckt sich über eine Gesamtlänge einschließlich dem Rückweg entlang der Mosel von zirka 7 Km auf den Gemarkungen Nittel und Wellen und dauert zirka 3 Stunden. Die Führung endet auf halber Strecke vor dem Ortseingang von Wellen an der Hinweistafel Nummer 9 auf dem Platz vor dem Bahntunneleingang am Moselradweg. Wer will kann sich hier mit dem eigenen Auto abholen lassen. Gewandert wird auf etwas schwierigen Wanderwegen, wobei entsprechendes Schuhwerk und Trittsicherheit erforderlich sind. Die Teilnahme an der Veranstaltung erfolgt auf eigenes Risiko.
Historischer Rundgang durch Nittel
24. August 2019 Treffpunkt: Bahnhof Nittel (Dauer ca. 2 Std.), 15:00 Uhr

Hans-Josef Wietor, der 1. Vorsitzende des Vereins Geschichts- und Kulturfreunde Nittel e.V. führt zu besonderen Plätzen in Nittel und erzählt über deren Geschichte.
Kennen Sie schon die Geschichte und die Geschichten des Ortes Nittel?
Wir laden Sie ein zu einer Zeitreise die zu zahlreichen Ereignissen in und um Nittel, zurück bis in die Urzeit, führt.
Gemeinsam die Geschichte von Nittel erkunden, wahrnehmen und bewahren!